Historie

Am 19. August 1950 trafen sich zwölf Tischtennisbegeisterte im Gasthaus „Linde“ zur Gründungsversammlung. Heinrich Braun wurde  1. Vorsitzender, Ludwig Hugle Stellvertreter und Josef Köster Schriftführer.

Als Spiellokal diente zuerst der Saal der „Linde“, dann der Schulhauskeller, der zuvor mit viel Arbeit gesäubert und hergerichtet worden war.

Der neue Vorsitzende Meinrad Basler führte den jungen Verein 1954 zum ersten Ausflug ins Schwäbische, wo die Bärenhöhlen besucht wurden.

Untrennbar verbunden war mit dem Verein Josef Köster, der 43 Jahre der Vorstandschaft angehörte, davon 26 Jahre als 1. Vorsitzender. Sein sportlicher Höhepunkt war die Berufung als Schiedsrichter bei der Weltmeisterschaft 1966 in München. Ab 1993 führte Paul Litterst 14 Jahre lang den Verein, sein Nachfolger wurde Dieter Fleig. Im Jahr 2015 wurden Thomas Najderek zum 1. Vorsitzenden und Artur Litterst zum 2. Vorsitzenden gewählt.

Im Jahr 1959 konnte die erste Herrenmannschaft die Meisterschaft in der Bezirksklasse feiern. Von nun an spielte diese Mannschaft über zehn Jahre sehr erfolgreich in der Landesliga und wurde auch dort zweimal Meister. Die 1964 gebildete Damenmannschaft wurde auf Anhieb Meister in der Bezirksklasse. Es spielten Erika Leitermann, Gerda Leitermann, Helga Schütz, Beate Hillenbrand und Inge Schweiß. Leider fiel diese Mannschaft nach nur vier Jahren wieder auseinander.

1971 schaffte die 1. Mannschaft mit Fritz Litterst, Werner Haß, Richard Groß, Rupert Schwendemann, Richard Hug und Stefan Freudemann ungeschlagen den Aufstieg in die höchste badische Spielklasse, die Verbandsliga.

Schon früh hat sich der Verein auch dem Breitensport geöffnet. Angefangen hat es mit der Mädchenturngruppe von Regina Leitermann. Etliche Generationen von Grundschülerrinnen werden sich noch gerne an die Turnstunde und die jährlichen Auftritte bei der Nikolausfeier zurückerinnern. Aktuell treffen sich drei Freizeitsport- bzw. Gymnastik-gruppen unter der Leitung von Sibylle Hinsken, Josef Hugle und Helmut Schmidt in der Reblandhalle; seit 2022 hat auch die Yoga-Abteilung unter der Leitung von (Christiane Litterst) ihr Zuhause im TTC Fessenbach gefunden.

Am 6. Januar 1972 wurde erstmals das „Bergblick-Pokalturnier“ veranstaltet und bis 1978 jährlich mit jeweils vier geladenen Mannschaften ausgetragen.

Mit Festschrift und Festbankett feierte der Verein 1975 das 25-jährige Jubiläum in der „Linde“ und 1990 das 40-jährige Jubiläum in der Reblandhalle. Eduard Materna und Rupert Schwendemann wurden von Josef Köster 1990 zu den ersten Ehrenmitgliedern des Vereins ernannt.

Mit Blick auf das Vereinsjubiläum entwickelten sich auf Grund einer kleinen Zeitungsannonce nach der Wende im Frühjahr 1990 freundschaftliche Beziehungen zu einem Tischtennisverein in Fürstenberg, einem Stadtteil von Eisenhüttenstadt nahe der polnischen Grenze an der Oder. 15 Gäste aus Fürstenberg nahmen am Festbankett des TTC teil. Zum Gegenbesuch starteten die Fessenbacher im Jahr darauf mit einem großen Bus. Zwischen den „Motoren“ der Begegnungen, Paul Litterst und Günter Koldermann, entwickelte sich eine herzliche Freundschaft.

Die 1976 eingeweihte Reblandhalle brachte einen Wendepunkt in der Vereinsgeschichte. Viele Jugendliche fanden den Weg zum TTC, die Mitgliederzahl stieg rasch auf über 170. Zehn Mannschaften waren für den Spielbetrieb gemeldet. Das sportliche Angebot des Vereins wurde um Mädchenturnen, Volleyball und später Gymnastik erweitert.

Die nächsten zehn Jahre waren die sportlich erfolgreichsten in der Vereinsgeschichte. Die 1. Mannschaft mit Fritz Litterst, Joachim Schwendemann, Wolfram Hansert, Udo Walter, Richard Groß und Werner Haß freute sich 1978 wieder über eine Meisterschaft in der Landesliga. Die Mädchenmannschaft mit Andrea Fischer, Doris Hugle, Jutta Reichert und Birgitta Litterst wurde ebenso Meister wie die Schülermannschaft, welcher Georg Litterst, Jürgen Kornmeier, Ulrich Zentner, Philippe Dietz und Artur Litterst angehörten.

1979 konnte auch wieder eine Damenmannschaft am Spielbetrieb teilnehmen. Größtes Nachwuchstalent war Sabine Köster, die 1980 bei den Schülerinnen B südbadische Meisterin wurde.

Der Höhepunkt des Spielbetriebs wurde in der Saison 1984/85 erreicht, als insgesamt 15 Mannschaften, darunter acht im Jugendbereich, für den TTC antraten und von den Trainern Rupert und Joachim Schwendemann jede Menge Organisationsgeschick erforderten.

Seit der Gründung des TTC engagierten sich die Mitglieder stets nicht nur in sportlicher Hinsicht, sondern auch durch ihre Beteiligung an den örtlichen Festen. Unvergessen ist die 750-Jahr-Feier Fessenbachs im September 1992. Ein weiteres herausragendes Ereignis war das große Freiheitsfest 1997 in der Offenburger Innenstadt. Ein fester Termin im Fessenbacher Veranstaltungskalender war viele Jahre lang das letzte Wochenende vor den Sommerferien, an dem der TTC zum Dorffest am Schuckshof einlud. Im Jahr 1995 initiierte Paul Litterst  den „Winzerbrunnenhock“ an der Reblandhalle am letzten Freitag im Juni.

Zum 50. Vereinsjubiläum am 30. Juni 2000 konnte der Vorsitzende Paul Litterst in der Reblandhalle viele ehemalige Spielerinnen und Spieler begrüßen. Der erstmals gezeigte Videofilm „50 Jahre Tischtennis in Fessenbach“ weckte bei den Festgästen schöne Erinnerungen an gemeinsame sportliche Erlebnisse und gesellige Aktivitäten.

Nach vielen Jahren in der B-Klasse errang die 1. Mannschaft im Jubiläumsjahr 2010 die Meisterschaft in der A-Klasse und damit den Aufstieg in die Bezirksklasse. Nahtlos gelang im Folgejahr der Durchmarsch in die Bezirksliga. Auch hier war die Mannschaft (im Bild l-r: Tobias Männle, Artur Litterst, Manuela Schlenz, Martin Kappel, Matthias Nitsche, Jürgen Steiert, Philipp Kaufmann) seit Saisonbeginn an der Spitze dabei. Die Entscheidung um die Meisterschaft und damit den Aufstieg in die Landesliga fiel aber erst im letzten Spiel. Somit spielte der TTC Fessenbach nach 30 Jahren erstmalig wieder in der Landesliga, wofür die Mannschaft mit den Neuzugängen Fabian Falk, Manuel Müller und Andreas Laible weiter verstärkt werden konnte.

Das 60-jährige Jubiläum am 2. Oktober 2010 in der neu renovierten Reblandhalle stand ganz im Zeichen des Dankes und der Ehrung der langjährigen Mitglieder und Sportler. 22 langjährige und verdiente Mitglieder des Vereins wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Im Bild (l-r:) 1. Vorsitzender Dieter Fleig ehrte Otto Hugle, Hermann Braun und Paul Bächle zusammen mit dem 2. Vorsitzenden Martin Kappel für 60 Jahre Mitgliedschaft im TTC. Der Südbadische Tischtennisverband zeichnete Peter Hug und Erich Leitermann für die beachtliche Zahl von 50 Jahren aktiven Tischtennissports mit der Spielernadel in Gold aus.

Auch die 2. Mannschaft war in dieser Zeit recht erfolgreich (im Bild l-r: Andreas Herp, Wolfram Hugle, Martin Kiefer, Steffen Fleig, Tim Reinecke, Simon Rahner), zumeist in der A- oder B-Klasse.

Die 3. Mannschaft erspielte sich mehrere Meisterschaften in der C-Klasse, konnte die höhere B-Klasse jedoch nicht halten. Einige Jahre lang trat der TTC auch mit einer Seniorenmannschaft zu Rundenspielen an.

Seit 2012 spielt die 1. Mannschaft sehr erfolgreich in der Landes- und Bezirksliga. Auch im Pokal erreichte die Mannschaft oft das Halbfinale  und konnte 2017 sogar den B-Pokal nach Fessenbach bringen. Zur Mannschaft im Spieljahr 2017/2018 (Bild) gehörten: Fabian Falk, Steffen Fleig, Manu Schlenz, Manuel Müller, Matthias Nitsche und Andreas Laible.   

In der Saison 2022/2023 nimmt der TTC mit zwei Herrenmannschaften und einer Jugendmannschaft am Spielbetrieb von TTBW teil. Erfreulicherweise ist es gelungen, das Jugendtraining dank des Einsatzes eigener und externer Trainer wieder zu intensivieren, und in der letzten Zeit sind auch einige Grundschulkinder dem TTC beigetreten, die nun regelmäßig das Nachwuchstraining besuchen. Die Vorstandschaft ist daher zuversichtlich, in den kommenden Jahren wieder mehr Mannschaften des TTC für den Ligabetrieb melden zu können.

Fest zum Jahresprogramm gehören die Vereinsmeisterschaften der Schülerinnen und Schüler, der Jugendlichen und der Erwachsenen im November sowie das Dreikönigsturnier zu Jahresbeginn.

Zur Rundenvorbereitung richtet der TTC Anfang September seit einigen Jahren das „Noochmiddagsturnier“ aus, das bei Spielern auch über den Ortenaukreis hinaus sehr beliebt ist.

Neben Tageswanderungen sind mehrtägige gemeinsame Unternehmungen immer Höhepunkte im Vereinsleben. Während früher tolle Ausflüge in Städte wie München, Paris, Berlin, Prag oder ins Wallis organisiert wurden, standen in jüngeren Jahren Hüttenwochenenden am Belchen, in Kirchberg bei Kitzbühel, im Montafon, in Südtirol, in Altglashütten, im „Küferhüsle“  bei Schonach, im Allgäu, in Neustadt/Schwarzwald und den Vogesen auf dem Programm. Zuletzt verbrachte eine bunt gemischte Gruppe aus Aktiven, Passiven, Freunden und Verwandten im Herbst 2022 ein verlängertes Wochenende im „Burtschahof“ in Bürserberg/Österreich. Nach dem einhelligen Wunsch aller Teilnehmer wird der nächste Hüttenaufenthalt nicht lange auf sich warten lassen.